Veröffentlicht am 02.05.2023, Lesedauer: 8 Minuten
Wolfgang Mangold ist Wettkampfläufer und Triathlet und dazu auch SPORT 2000 Händler mit Laufsport Mangold in Wiener Neustadt. Als begeisterter Marathon-, Halbmarathon- und Bergläufer kennt er alle Spielarten des Laufens und weiß durch seine Arbeit über Bewegungsanalytik und Laufschuhanalyse bestens Bescheid. Ein absoluter Laufexperte also. In diesem Interview gibt er einen tiefen Einblick in den Laufsport mit all seinen Facetten und stellt das neue Bewegungsanalyse-Tool 5-D LAB vor.
Der Ausdauersport fasziniert mich schon seit 26 Jahren. Jede Distanz bietet die Möglichkeit, die eigenen Grenzen auszuloten. Und da sind es vor allem die Wettkämpfe, die mich zum Training motivieren. Macht man es mit Freude, dann gehören das Leiden und die Qualen dazu, um seine Grenzen zu erreichen und manchmal darüber hinaus gehen zu können. Für mich ist der Ausdauersport die perfekte Schule für mein Leben. Ich kann dem so viel Positives abgewinnen und die beflügelnden Gefühle überlagern die anstrengenden Phasen.
„Je länger ich laufe, desto größer werden die Glücksmomente und die Freude aufs nächste Mal kommt bereits hoch, wenn ich im Ziel einlaufe.“
Mittlerweile sehe ich mein Wettkampfgeschehen deutlich gelassener. Ich starte nach wie vor bei Lauf- und auch heuer wieder bei Triathlonbewerben. Eine Vorbereitung dauert oft Monate, wobei ich es mittlerweile nicht mehr so speziell mache und die Bewerbe einfach aus dem normalen Trainingsprogramm heraus mitnehme.
Einerseits nehme ich bei Trailläufen wie der Rosalia Trail Challenge oder dem Schneebergtrail teil, andererseits aber auch bei Triathlonbewerben über die Sprintdistanz. Beim Schwarzataler Triathlon in Ternitz würde ich mich gerne für die AgeGroup-WM in Hamburg qualifizieren. Bei der VCM-Staffel und bei einigen anderen kleineren Läufen in der Region werde ich ebenfalls mitmachen. Sehr gerne starte ich bei Bergläufen wie dem Raxlauf oder Fadensteiglauf, sollte dies ins Training passen und sich zeitlich ausgehen.
Ich empfehle, vor allem an der Technik zu arbeiten und vielseitig an den Grundlagen zu trainieren. Lockere Läufe sollten überwiegen. Und genau bei diesen „langen“ Läufen ist die Lauftechnik für eine optimale Ökonomie und der daraus resultierenden Verringerung von Laufverletzungen essentiell.
Dein Körper kann nur so gut funktionieren, wie du ihn versorgst. Beim Laufsport verlangst du deinem Körper sehr viel ab, deshalb musst du ihm auch viel geben. Am besten mit einer ausgewogenen Ernährung. Ich empfehle wenig Zucker, unterschiedliche Proteinquellen und komplexe Kohlenhydrate. Ich greife auch gerne auf Nahrungsmittelergänzungen zurück. Dabei achte ich jedoch sehr auf eine extreme Hochwertigkeit, dies gilt generell bei der Wahl meiner Lebensmittel. Die ersten 30 Minuten nach dem Training bzw. Wettkampf sind für die Regeneration sehr entscheidend. Ich trinke hier meistens einen Recovery-Shake und esse erst deutlich später eine Mahlzeit mit Kohlenhydraten.
Nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf, deshalb beginnt das Training sofort nach dem Wettkampf wieder mit einer regenerativen Einheit. Meistens ist das bei mir Ausradeln (60 Minuten lockeres Treten). Das belastet den Bewegungsapparat weniger als eine Laufeinheit. Danach viel trinken und gut ernähren. Muskulatur durchkneten, um die Durchblutung anzuregen und somit die Regeneration des Körpers zu unterstützen.
Ich habe nach wie vor meine Wettkampfziele, sehe das aber mittlerweile deutlich entspannter und muss nicht mehr um jeden Preis laufen. Mittlerweile starte ich nur noch dort, wo mir die Strecke gefällt, das ganze Drumherum passt und ich mich auf den Bewerb richtig freue. Ich kann auch gut mal ein paar Tage gar nicht laufen. Laufen ist aber aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken! Es ist auch seit vielen Jahren mein Beruf und es macht mir unheimlich viel Freude, meine Leidenschaft an Interessierte weiterzugeben. Je länger ich laufe, desto mehr Freude habe ich dabei.
„Trailrunning ist wesentlich stressfreier und du lernst deinen Körper noch besser kennen. Der mentale Faktor steigt mit der Streckenlänge. Das Laufen abseits der Straße ist eine willkommene Abwechslung für den Bewegungsapparat, gut für die Lauftechnik und beugt Überlastungsverletzungen vor.“
Wenn ich an meine Anfangslaufzeit zurückdenke, habe ich bereits unbewusst 1997 mein Training mit Trailrunning begonnen. Ich bin schon damals gerne am Berg und im Wald gelaufen. Auch heute mache ich gerne Trailruns. Der Wald und das Schneeberggebiet sind praktisch vor meiner Haustüre.
Meine schönsten Trailrunning-Wettbewerbe waren der KalserTrail beim Großglockner Trail und die Adidas Infinity Challenge in Bad Hofgastein. Aus meiner Sicht ist Trailrunning auch für Einsteiger geeignet, es muss ja nicht gleich der höchste oder steilste Berg sein. Aber auch das Laufen im Gelände sollte gelernt werden. Bei Trailrunning-Workshops lernt man richtig bergab zu laufen, den Stockeinsatz oder die Schritttechnik beim Bergauflaufen.
Ich habe mein regelmäßiges Training beim Lauftreff begonnen. Gemeinsam macht es oft mehr Spaß. Die Motivation ist auch größer mit Gleichgesinnten. Seit vielen Jahren bieten wir bei Laufsport Mangold Lauftreffs an und durften schon zahlreiche Läufer begleiten, mit denen Freundschaften entstanden sind. Ich laufe gerne alleine bzw. mit meinem Hund Merlin. Da habe ich Zeit meine Gedanken zu sammeln und Kraft zu tanken.
Der Laufschuhmarkt ist riesig! Den einen Schuh, der für alle passt, gibt es meiner Erfahrung nach nicht. Je besser deine Lauftechnik ist, desto einfacher ist die Schuhwahl. Heutzutage sind viele Laufschuhe nicht nur „schützende“ Begleiter, sie sind zu Trainingsgeräten herangewachsen, die einem bei jedem Schritt pushen. In den letzten drei Jahren sind Schuhe mit Rocker-Sohlen sehr populär geworden. Es ist damit leichter, einen dynamischen Schwung auszuüben und ökonomischer zu laufen. Die besten Schuhe sind diejenigen, an die man beim Laufen nicht denken muss. Dabei geht Funktion vor Optik und Lauftechnik vor Funktion.
Die neunte Ausgabe der preisgekrönten Clifton-Serie ist noch leichter und gedämpfter als je zuvor. Der neue Clifton 9 punktet mit weniger Gewicht und mehr Standhöhe (+ 3 mm). Der neue reaktionsfähige Schaumstoff und das verbesserte Außensohlen-Design sorgen für ein natürlich leichtes Laufgefühl. Der Clifton 9 konzentriert sich auf das Wesentliche: Overlays und Schmelzklebstoffe sind passé, das spart Gewicht. Auch die Oberkonstruktion ist bewusst schlichter gehalten und überzeugt mit weicherer Ferse, einer reflektierenden Fersenbahn und einer geradlinigen Lasche mit einseitigem Zwickel an der Innenseite. Ein federleichter Schuh für besseres Laufen. UVP € 150,00
Ich verwende viele verschiedene Laufschuhe. Alle sind relativ leicht. Sehr gerne laufe ich beim Training auf Straße oder Feldwegen in Schuhen mit Carbonplatten in der Zwischensohle. Allerdings nicht immer! Ich halte es für sehr wichtig, nicht nur auf Carbon zu laufen. Denn einerseits ändert sich dadurch die Lauftechnik und andererseits sollte es auch noch eine Steigerung für den Wettkampf geben. Im Gelände verwende ich für Wettkampf und Training meist einen Schuh. Da laufe ich mit relativ flachen, direkten Modellen. Denn ich möchte den Untergrund gut spüren, um auf Unebenheiten besser reagieren zu können.
Ein Laufschuh sollte auf den Fuß und vor allem auf die Beinstellung des Läufers angepasst sein. Er muss seine unterstützende Funktion beim Laufen erfüllen können. Erst eine Laufschuhanalyse ermöglicht es uns, individuell passende und damit auch optimierte Laufschuhe zu empfehlen. Diese werden anschließend bei einer weiteren Analyse nochmal auf Passform und Richtigkeit der Funktion gecheckt. Erst dann kann man sicher sein, dass man den passenden Schuh hat.
Prinzipiell ist eine Bewegungsanalyse und eine daraus resultierende Optimierung des Bewegungsablaufs für jeden Läufer zu empfehlen. Es geht darum, richtig zu laufen. Laufen kann ja grundsätzlich jeder, doch die Wenigsten mit der passenden Technik. Ich vergleiche es gerne mit dem Schwimmen: Je besser die Technik, desto leichter geht es. Beim Laufen ist es nicht anders mit dem Unterschied, dass beim Laufen durch eine falsche Lauftechnik Verletzungen entstehen können. Hauptzielgruppe sind alle Läufer, die bereits mindestens zweimal pro Woche laufen oder damit beginnen wollen.
„Ich empfehle die 5-D-LAB-Bewegungsanalyse wirklich jedem Läufer, vor allem aber auch Einsteigern. Je ökonomischer der Bewegungsablauf, desto mehr Freude hat man an der eigenen Bewegung und desto beschwerdefreier ist man unterwegs.“
Das 5-D LAB ist aktuell die modernste und genaueste Analysetechnik. Wir können damit die komplette Laufeffizienz der Bewegung messen und erhalten in wenigen Sekunden aussagekräftige und vergleichbare Daten. So kann man mit gezielten Parametern das Laufbild in wenigen Minuten deutlich verbessern. Schuhempfehlungen, Schuhvergleiche in der Ökonomie und die Optimierung der Lauftechnik sind die Schwerpunkte dieser Analysetechnik. Des Weiteren sind Fehlhaltungen erkennbar und nach ein paar Neujustierungen in der Haltung ist ein beschwerdefreies Laufen möglich. Optimierungspotenzial analysiert und zuerst mit „Trockenübungen“ der Bewegungsablauf zerlegt.
Danach wird wieder am Laufband gelaufen und gemessen, bis die gewünschte Verbesserung in der Lauftechnik erreicht wird. Das können nur kleine Änderungen sein, manchmal sind weitere Termine notwendig. Der Kunde bekommt gezielte Informationen und Übungen von uns mit und natürlich auch das Bildmaterial und die Messdaten. Idealerweise wird nach einer Weile der Fortschritt in der Lauftechnik bei einem Re-Check überprüft.
Ich empfehle die 5-D-LAB-Bewegungsanalyse jedem Läufer, vor allem aber auch Einsteigern. Je ökonomischer der Bewegungsablauf, desto mehr Freude hat man an der eigenen Bewegung und desto beschwerdefreier ist man unterwegs. Die Premiumanalyse im 5D Lab kostet bei uns € 150,00, mit Re-Check € 190,00.
Ich mache so lange nichts, bis ich wieder richtig Lust darauf habe. Dies ist für gewöhnlich nach drei Tagen so weit. Ich setze mir kurzfristige Ziele, wo ich neue Laufrunden entdecke, und langfristige, um fit an der Startlinie zu stehen.
Nach gut 25 Jahren Leistungssport habe ich keinerlei Beschwerden! Zu Beginn meiner regelmäßigen Trainingseinheiten war ich permanent mit Verletzungen konfrontiert. Ich habe viel daraus gelernt und kann seit vielen Jahren meinen Körper sehr gut einschätzen und weiß ganz genau, was er braucht und was nicht. Ich bin der Meinung, dass jeder laufen kann, bis ins hohe Alter. Das Wichtigste dabei ist eine schonende Lauftechnik! Das Material (der Schuh) kann da nur bedingt helfen. Laufen ist so schön, vielseitig und befreiend. Die Freude an der Bewegung sollte dabei immer das oberste Gebot sein.
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