Klettersteig – gesichertes Abenteuer

Infos und Tipps für ein gelungenes Klettererlebnis
Frau beim Klettersteig gehen | © Ben Neilson

Übersicht

Veröffentlicht am 01.09.2023, Lesedauer: 5 Minuten

Klettersteige können auch Menschen mit keiner oder wenig Klettererfahrung Freude bereiten. Und das alles mit wenig Aufwand und vielleicht auch ganz in deiner Nähe. Das Ganze ist aber auch kein Kinderspiel, denn Klettersteige können sehr herausfordernd sein und wer sich leichtsinnig verhält, riskiert Verletzungen. Es ist also einiges zu beachten, damit der Kletterspaß auch sicher ist. Mit den folgenden Tipps wirst du am Klettersteig nichts falsch machen.

Ausrüstung

Wer am Klettersteig unterwegs ist, braucht die passende Ausrüstung. Diese kann man sich im Fachgeschäft oder manchmal vor Ort ausleihen. Was braucht es also alles für den Klettersteig?

  • Klettersteigset mit Bandfalldämpfer für das Abbremsen eines potenziellen Sturzes.
  • Klettergurt mit verstellbaren Beinschlaufen, damit der Gurt perfekt sitzt.
  • Bandschlinge mit Schraubkarabiner für die Rastmöglichkeit bei Erschöpfung. Ist bei vielen Klettersteigsets bereits integriert.
  • Helm, der fest am Kopf sitzt. Das testet man am besten mit Kopfschütteln bei offenem Kinnriemen. Dabei darf sich der Helm nicht bewegen. Gute Belüftung und Polsterung sollten inzwischen bei jedem Kletterhelm Standard sein.
  • Klettersteig-Handschuhe mit gutem Grip schützen die Hände vor allem beim Kontakt mit dem Drahtseil.
  • Schuhe, die guten Halt bieten und über eine stabile, trittfeste Sohle verfügen.
  • Passende Kleidung mit genügend Bewegungsfreiheit. Für den Wind- und Wetterschutz ist das Zwiebelprinzip empfehlenswert.
  • Erste-Hilfe-Set und Handy für den Fall der Fälle.
  • WICHTIG: Notrufnummern im Handy speichern! Euro-Notruf: 112; Bergrettung: 140.

Die SPORT 2000 Bergprofis beraten dich gerne, um die für dich passende Ausrüstung zu finden. Nicht vergessen: Die Ausrüstung sollte man auch zu nutzen wissen! Also vorher im Trockentraining alle Handgriffe gut üben!

Helm von Black Diamond | © Black Diamond

Capitan von Black Diamond

Mit dem Capitan trägst du einen extrem leichten, komfortablen und robusten Helm am Kopf. Er bietet umfangreichen Seiten- und Rückschutz durch seine zweiteilige ABS-Schalenkonstruktion. Das praktisch einfache Befestigungssystem und die abnehmbaren Klettverschluss-Pads erleichtern das Handling. Die Belüftungsöffnungen gewährleisten auch bei warmen Temperaturen genügend Atmungsaktivität. Integrierte Stirnlampenclips mit elastischer, rückseitiger Halterung sichern deine Stirnlampe bei nächtlichen Abenteuern.

 

Körperliche Verfassung und Selbsteinschätzung

Ja, auch beim Klettersteig ist neben Schwindelfreiheit und Trittsicherheit eine gewisse Fitness notwendig, damit das alpine Erlebnis nicht zur Qual wird. Denn hier kann man oft nicht so einfach umkehren oder aussteigen. Solide Grundkondition und Kraft sollten also vorhanden sein, um nicht zu schnell zu ermüden. Ein Sturz am Klettersteig ist zu vermeiden, weil hier einfach viel Metall und damit Verletzungspotential verbaut ist. Wer seine körperlichen Grenzen nicht gut kennt, beginnt lieber mit kürzeren und einfacheren Routen (mit Notausstiegen) und trainiert seinen Körper vorab, um eine Grundfitness zu erreichen.

Planung

Das Erlebnis am Klettersteig sollte gut geplant werden. Daher immer Routen auswählen, die das eigene Können nicht überfordern. Vorab checkt man den Wetterbericht, die Topografie, die Schlüsselstellen und den zeitlichen Aufwand. Eventuelle Ausstiegs- oder Gefahrenstellen sind unbedingt in die Planung einzubeziehen.

Kletterpartner

Auch am Klettersteig muss man sich auf seinen Kletterpartner verlassen können! Gerade als Anfänger ist die Erfahrung eines guten Kletterers oder Bergführers Gold wert. Das beginnt bei der Planung und reicht vom sorgfältigen Partnercheck bis zur Hilfestellung in schwierigen Passagen.

 

Klettern in den Alpen | © Ben Neilson

 

Grundregeln

Die wichtigste Grundregel am Steig ist die permanente Sicherung! Zu jedem Zeitpunkt sollte mindestens ein Karabiner am Sicherungsseil eingehängt sein. Daher Karabiner in der Zwischensicherung immer nacheinander umhängen! Weiters ist es am Klettersteig nötig, genug Abstand einzuhalten, damit bei einem Sturz nicht andere gefährdet werden. Der Alpenverein empfiehlt einen Abstand von mindestens einer Zwischensicherung (an schwierigen Stellen zwei). Wer überholen möchte, sollte das vorher klar kommunizieren und auf die Rückmeldung von oben warten. Langsame Kletterer lassen Schnellere an sicheren Stellen überholen. Brücken überquert man grundsätzlich alleine, außer es sind ausdrücklich mehrere Personen erlaubt. Wer einen Stein lostritt oder einen Steinschlag bemerkt, ruft laut „Achtung Stein!“

Klettertechnik

Mit der richtigen Klettertechnik kann man im Steig viel Kraft sparen. Daher viel aus den Beinen arbeiten und die Arme schonen, die machen nämlich als Erstes schlapp. Wer kleine Schritte macht, sauber und sorgfältig aufsteigt (Tritt prüfen) und mit ausgestreckten Armen klettert, wird seine Kraftreserven langsamer ausschöpfen. Wenn’s wirklich mal an die Grenzen geht, ist falscher Stolz und Durchbeißen der falsche Ansatz. Wer erschöpft ist, legt eine kleine Ruhepause ein und hängt sich am besten mit Bandschlinge und Karabiner in die eingebaute Ruheschlaufe am Klettergurt ein. Dann Arme und Beine lockern und tief durchatmen. Hat man einen erfahrenen Bergführer an der Seite, tut man sich beim Klettern leichter und lernt schnell.

Respekt

Respekt vor unseren Mitmenschen sowie der Natur sollten bei jedem Kletterer Voraussetzung sein. Also geht freundlich miteinander um und verlasst den Steig und seine Umgebung so, wie ihr ihn vorzufinden wünscht. Müll mitnehmen oder sachgerecht entsorgen!

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