Schritt für Schritt zum Glück

Runner’s High beim Trailrunning
Bergsee in Österreich | © Stefan Leitner

Übersicht

Veröffentlicht am 01.09.2023, Lesedauer: 5 Minuten

Egal ob auf der Straße oder beim Trailrunning, es gibt ein körperliches und geistiges Phänomen, das sich bei vielen Ausdauersportlern einstellt, wenn sie eine gewisse Grenze erreichen. Dabei geht es nicht um Erschöpfung oder Schmerzzustände, obwohl diese vorab oft eine Rolle spielen, sondern um das Gegenteil: Ein unbeschreibliches Hochgefühl, das sich plötzlich einstellt und man fühlt sich wie auf Wolken. Wie geht das? Kann man diesen Zustand bewusst herbeiführen? Ist das auch beim Trailrunning möglich? In diesem Beitrag geht es um das Runner’s High und wie man mit ein bisschen Glück sein großes Glück durch Laufen erreichen kann.

Was ist ein Runner’s High?

Das Runner’s High oder Läuferhoch ist ein vor allem bei Langstrecken auftretendes Hochgefühl, bei dem man schmerzfrei und euphorisch wird. Um diesen Zustand zu erreichen, muss man aber schon einiges geleistet haben. Jeder kennt die Anstrengungen und das Plagen beim Laufen. Müdigkeit und Schmerzen steigern sich und man beginnt zu zweifeln, ob man es schafft. Jetzt zwingt man sich zum Weiterlaufen. Es ist alles unglaublich anstrengend, die Beine werden schwer und der Kopf kämpft mit dem Körper um die Vorherrschaft. Doch manchmal passiert genau jetzt etwas Besonderes. Läufer mit Runner’s-High-Erfahrung berichten, dass Anstrengungen und Schmerzen auf einmal komplett verschwinden.

Es strömt eine massive Energiewelle durch den Körper, die einem gefühlte Superkräfte verleiht. Man kann den eigenen Füßen förmlich dabei zusehen, wie sie über den Boden fliegen. Ein Gefühl der Euphorie durchströmt den Organismus und macht alles plötzlich einfach und leicht, so als würde man durch pures Glück laufen. Das ist ein Runner’s High! Klingt beinahe wie ein Drogenrausch und ist es auch ein bisschen, nur ohne Zuführung chemischer Substanzen von außen, sondern allein durch Bewegung und die Ausschüttung körpereigener Stoffe.

Was sagt die Wissenschaft dazu?

Bisher glaubte man, dass eine überproportionale Endorphinausschüttung zum Runner’s High führt. Diese Theorie ist aber passé, da Endorphine große Peptide sind und die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden können. Neuere Forschungen zeigen, dass dieses Phänomen wohl von körpereigenen Cannabinoiden ausgelöst wird. Diese Endocannabinoide werden nachweislich beim Laufen produziert, docken an denselben Rezeptoren wie THC an und lösen letztendlich einen rauschähnlichen Zustand aus. Wir verabreichen uns dabei quasi selbst Cannabis. Auch Leptin soll eine Rolle spielen. Verfügt der Körper über wenig Leptin, so steigt die Konzentration des Neurotransmitters Dopamin und damit wohl auch die Wahrscheinlichkeit eines Runner’s High.

Trailrunning in den Alpen | © Stefan Leitner


Wie erreicht man diesen Zustand?

Zwischen dem Läufer und dem Läuferhoch steht die eigene Leistungsgrenze. Diese ist individuell verschieden. Manche müssen die eigenen Grenzen erst gar nicht überwinden, um es erleben zu können, andere müssen unbedingt drüber und wiederum für andere ist es ein einmaliges Erlebnis oder gänzlich unerreichbar. Was erhöht also die Wahrscheinlichkeit für ein Runner’s High? Erstens kommt es auf die Dauer an: Je weiter du läufst, desto größer ist die Chance. Dafür braucht es neben Geduld und mentaler Stärke auch Durchhaltevermögen und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Prinzipiell startet der Vorgang ab einer gewissen Belastung, die über längere Zeit aufrechterhalten wird. Wenn man Muskeln und Knochen stark spürt und die Anstrengung steigt, dann bewegt man sich Richtung Runner’s High.

Jetzt ist es wichtig, im Rhythmus zu bleiben! Es gelingt nicht immer, aber wenn du jetzt noch etwas durchhältst und dranbleibst, werden die Beine irgendwann leichter. Vielleicht sogar so leicht, dass du sie gar nicht mehr spürst. Du bist im Flow und fühlst dich einfach grandios und erhaben. Jeder, der diesen Zustand schon einmal erlebt hat, möchte ihn immer wieder erreichen. Man läuft quasi dem Glück hinterher. Das macht auf eine gewisse Art wahrscheinlich auch süchtig, deshalb achtsam bleiben und nicht übertreiben!

Trailrunning mit Stöcken | © Stefan Leitner


Laufhoch beim Trailrunning?

Dem Himmel ist man beim Trailrunning schon aufgrund der Höhenmeter näher, wenn es auf Berggipfel geht oder über hohe Pässe. Aber auch sonst bietet diese Laufvariation einige Vorteile, um den siebten Läuferhimmel zu erreichen. Trailrunning fordert absolute Konzentration während des ganzen Laufes, sodass man schon ganz von allein in eine Art Tunnel kommt. Diese Konzentration auf das Laufen und die Fokussierung auf eine Sache erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Runner’s High. Weiters spielt das Wetter eine große Rolle. Auf einem Trail kann man Sonnenschein, Regen oder sogar Schnee erleben. Diese Einflüsse stimulieren das Immunsystem und das wiederum führt zu einer erhöhten Endocannabinoid-Produktion. Trailrunning bietet also beste Voraussetzungen für Hochgefühle beim Laufen.

JACKAL II BOA®

Kein Schuh allein kann dir ein Runner’s High verschaffen! Aber wer beim Laufen ganz hoch hinaus und auf höchstem Niveau ultralange Trailrunning-Strecken laufen möchte, der ist mit dem JACKAL II BOA perfekt unterwegs. Der doppelte BOA®-Drehverschluss garantiert schnelle und perfekte Volumenregulierung und maximalen Fersenhalt. Die Sohle ist stoßdämpfend und sorgt mit Infinitoo®-Technologie für weniger Kraftaufwand und hohe Energierückgabe. Das schützende Obermaterial überzeugt mit passgenauem Sitz und Top-Stabilität. Die SpiyralFit-Zungen- und Kragenkonstruktion aus mehrlagigem hochelastischem Ariaprene gewährleistet hohe Atmungsaktivität und schützt vor Stößen und eindringendem Schmutz. Durch die Verwendung von recyceltem Material in Obermaterial, Futter, Schnürsenkel und im BOA®-Fit-System wurde außerdem maximal auf Nachhaltigkeit geachtet. Der JACKAL II BOA wurde entwickelt, um unter den härtesten Bedingungen zu bestehen und zwar für technisch anspruchsvolle Ultra-Marathons. Ein Runner’s High für die Füße!

UVP € 200,00

La Sportiva Trailrunning Schuh | © La Sportiva


Tipps für dein Runner’s High

Intensiv und regelmäßig trainieren

Wer am Vortag intensiv trainiert, aktiviert in der Regeneration die Ausschüttung von Neurotransmittern, welche das Runner’s High erleichtern. Außerdem erhöht regelmäßiges Training die Chancen um ein Vielfaches!

Früh starten

Wer gleich nach dem Aufwachen ins Laufen startet, verschafft sich einen großen Vorteil, denn jetzt ist der Endocannabinoid-Spiegel dreimal höher als am restlichen Tag. Wer sich zusätzlich aktivieren möchte, kann vorher eine kalte Dusche nehmen.

Bei jedem Wetter laufen

Sonne und Regen stimulieren dein Immunsystem und damit auch die Endocannabinoid-Produktion.

Konzentriere dich

Bleib im Rhythmus und in der Bewegung. Denk nicht an Laufzeiten oder Alltagsprobleme. Fokussiere dich ganz auf das Laufen und lass deinen Geist los. Neue Strecken schärfen deine Sinne und fördern deine Konzentration. Trailrunning bietet dafür optimale Voraussetzungen.

Hohe Intensität

Laufe mindestens eine Stunde mit ca. 70 bis 80 % deiner maximalen Herzfrequenz. Das erhöht den Endocannabinoid-Level und bringt dich in die Nähe des Runner’s High.

Hör auf deinen Körper!

Kein Runner’s High ist es Wert, deine Gesundheit zu ruinieren! Wenn es gefährlich wird oder sich eine Verletzung anbahnt, lieber aufhören und ein anderes Mal versuchen – auch wenn du nah dran bist! Ohne einen gesunden Körper kannst du nicht laufen und damit auch kein Runner’s High erreichen.

Nicht jeder hat es

Es gibt auch viele Läufer, die noch nie ein Runner’s High erlebt haben oder es auch nicht können. Das Phänomen ist nicht wirklich steuerbar. Auch wenn es bei dir nicht funktionieren sollte, macht Laufen trotzdem Spaß und ist gesund!

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