Veröffentlicht am 01.10.2023, Lesedauer: 5 Minuten
Es war einmal …
… ein verwegener junger Mann aus Jetzendorf in Bayern, der sich anschickte, die (Berg-)Welt zu verändern. Die Geschichte des Bergsports beginnt freilich viel früher als mit Lorenz Wagner, dem LOWA-Gründer. Dennoch ist das 100-Jahr-Jubiläum des deutschen Bergsportausrüsters ein guter Anlass, um die Entwicklung in der Bergsport-Industrie anhand einer spannenden Geschichte zu erzählen.
Die LOWA-Geschichte begann 1922, als Lorenz Wagner mit 29 Jahren das Elternhaus samt Schusterwerkstatt und Schuhwarenhandlung übernahm. In seinen eigenen Worten erzählt Lorenz: „Ich als ältester Sohn unserer Familie übernahm im Jahr 1922 das elterliche Anwesen, dem neben einigen Tagwerk Grund auch eine Landschusterei angehörte. Es war begreiflich, dass ich daraufhin zielte, aus der Enge einer kleinbäuerlichen Schusterwerkstätte heraus, einen Betrieb zu schaffen, so verwegen auch für viele in unserer Gegend dieser Plan anmutete.“
Die Vision war da. Doch der Weg dahin ist noch nicht in Stein gemeißelt. Um die notwendigen Maschinen für die Vergrößerung des Betriebs zu kaufen, arbeitete Lorenz bei Hochzeiten als Musikant, was laut eigenen Angaben eine „hübsche Summe“ Geld einbrachte. So machte LOWA die ersten Schritte, ehe das Unternehmen im Jahr 1930 den ersten Meilenstein erreichte.
Im Jahr 1930 war das Unternehmen bereits auf sieben Mitarbeitende angewachsen. Aus Platznot wurde das erste Fabrikgebäude erbaut und ein außergewöhnlicher Lehrling schloss sich dem Betrieb an: Sepp Lederer, der spätere LOWA-Chef. Der Betrieb wuchs zunächst, durchlebte im Zweiten Weltkrieg eine Planwirtschaft mit einer reinen Berg- und Skischuh-Produktion und fand schließlich im Jahr 1948 zu einem neuen Namen: LO(renz) WA(gner).
Die Leder-Knappheit, ausgelöst durch den Korea-Konflikt, sowie die nach Kriegsende plötzlich verebbte Nachfrage nach Kriegsschuhwerk stürzten LOWA in die Krise. 1952 heiratete der ehemalige Lehrling Sepp Lederer Berta, die Tochter Lorenz Wagners, und übernahm die Firma. Nach dem Tod Lorenz Wagners im Jahr 1953 stellte Sepp die Firma um: Statt einer breiten Auswahl an Haferlschuhen, Berg- und Skischuhen, Sandalen, leichten Halbschuhen, Après-Ski-Stiefelchen und Fellslippern spezialisierte sich LOWA in den folgenden Jahrzehnten auf „Ski- und Bergschuhe mit Pfiff“. Besondere Meilensteine der Innovation:
1988 zog sich Sepp Lederer aus der Geschäftsleitung zurück und LOWA stand vor einem Scheideweg. Während die Skischuhe immer schwerer und technischer wurden, erfreute sich die neue Art Bergschuhe als Konkurrenz zum handelsüblichen Turnschuh steigender Beliebtheit. Dennoch geriet LOWA erneut in eine schwierige finanzielle Lage, die 1993 im Verkauf der Marke resultierte. Das italienische Unternehmen Tecnica erhielt den Zuschlag und begann anschließend die Ressourcen zu bündeln. Die Produktion für alpine Schuhe blieb in Jetzendorf und die LOWA-Skischuhe wurden nach Italien übersiedelt, wo sie bis 2008 weiter produziert wurden. Unter dem neuen Geschäftsführer Werner Riethmann feierte LOWA unter anderem mit dem Modell RENEGADE große Erfolge. Weitere Meilensteine:
Aus der Vergangenheit lässt sich viel Erfahrung schöpfen. Aber woher weiß man, ob etwas auch in Zukunft gut wird? Während die Verkaufszahlen einen guten Einblick in vergangene Entwicklungen liefern, müssen Innovationen auf neuen Wegen beschritten werden. Dazu hat LOWA gleich mehrere Teams aufgestellt – allen voran das LOWA-PRO-Team. Ausnahmekönner wie Simon Gietl, Gerlinde Kaltenbrunner, Hans Kammerlander oder Chrigel Maurer testen LOWA-Bergschuhe in den extremsten Bedingungen und auf Pionier-Expeditionen. Zusammen mit dem Feedback aus dem Active-Team und dem Climbing-Team bieten sie die Grundlage für die Innovation bei LOWA.
Heute steht die Marke LOWA für die absolute Expertise in Sachen Bergschuhen. Von Mountaineering über Trekking bis zu Cold Weather Boots findet sich in den SPORT 2000 Regalen eine ganze Bandbreite. Eines der Highlight-Produkte der Saison 2023 ist der sportliche Alleskönner LOWA CADIN II GTX MID, dessen Vorgänger sich vor allem mit der Vielseitigkeit einen Namen bei Bergsteigern gemacht haben. Mit seiner Performance-Sohle VIBRAM ALP TRAC® NUMEN ist er speziell auf alpine Bedingungen ausgelegt. Eine eigene CLIMBING ZONE vorne an der Sohle bietet auf Kletterpassagen einen präzisen Abdruck und guten Halt. Apropos Halt: Eine Zwei-Zonen-Schnürung sorgt dafür, dass der CADIN genau an die Anatomie des Fußes angepasst werden kann – für ein besseres Tragegefühl ohne Zwicken.
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