10 Fragen an den Bergretter

Aus dem Leben eines Schutzengels
Bergrettung und Sport 2000 Mitarbeiter | © SPORT 2000

Übersicht

Veröffentlicht am 01.10.2023, Lesedauer: 5 Minuten

Harald Sagmeister führt ein Doppelleben. In seiner Tagesbeschäftigung kümmert er sich als SPORT 2000 Partner „Sportfex” im Salzburger Lungau um die Anliegen seiner Kunden. Der Betrieb des Geschäfts macht einen wichtigen Teil seines Lebens aus, doch wer mit Harald ins Gespräch kommt, merkt schnell, dass er eine zweite Leidenschaft hat: die Bergrettung. Im Interview erzählt er von Aufgaben, Herausforderungen und Gefahren.

1) Sportfachhändler und Bergretter zu sein sind zwei ziemlich verschiedene Aufgaben. Was macht den richtigen Mix für dich aus?

Eigentlich unterscheiden sich die Aufgaben gar nicht so extrem. In beiden Aufgaben steckt viel Leidenschaft drin und meine Erfahrungen in den Bergen, speziell mit der Bergrettung, kann ich super in den Beruf einfließen lassen.

2) Was hat dich dazu veranlasst, Bergretter zu werden?

Die Bergrettung ist ein Verein von Freiwilligen, bei dem Kameradschaft und Gemeinschaft essentiell sind. Hier sind lauter Gleichgesinnte und Kameraden, die zu Freunden werden. Man kann die eigene Verbundenheit zu den Bergen nutzen, um anderen zu helfen.

3) In welche Regionen rückst du aus?

Ich bin bei der Ortsstelle Zederhaus, das heißt, wir sind hauptsächlich für das Gemeindegebiet Zederhaus zuständig. Je nach Einsatzart und -größe werden auch mehrere Ortsstellen, zum Beispiel bezirksweit oder auch länderübergreifend, zu einem Einsatz hinzugezogen.

4) Wie kommst du zum Einsatzort bzw. wie läuft der Prozess genau ab, wenn ein Notfall abgegeben wird?

Hauptsächlich fahren wir mit den Privatfahrzeugen. Vor Kurzem konnten wir ein Quad anschaffen, um schneller bei den Einsatzorten zu sein. Nach der Alarmierung wird in der Ortsstelle das nötige Material ausgefasst und dann geht’s auch schon Richtung Einsatzort.

5) Was genau sind deine Aufgaben bei einem Einsatz?

Da jeder Einsatz unterschiedlich zu bewerten ist, hat man nicht immer die gleichen Aufgaben. Die Ausbildung bei der Bergrettung ist auf einem sehr hohen Niveau. Jeder kann überall eingesetzt werden.

Gipfelsieg im Zuge eines Bergrettungskurses | © SPORT 2000

 

6) Warst du selbst während einer Rettungsmission schon einmal in Gefahr?

Jeder Rettungseinsatz birgt auch ein Risiko, aber man muss sich den Gefahren bewusst sein. Wir versuchen sicher immer das Möglichste, dabei gilt aber Eigenschutz vor Fremdschutz.

7) Was sind die häufigsten Gründe für einen Einsatz?

Statistikdaten habe ich leider nicht im Kopf. Ganz entscheidend ist aber immer eine gute Tourenplanung und Vorbereitung! Damit könnten einige Einsätze vermieden werden.

8) Was sind die besten und schwierigsten Momente im Bergretter-Dasein?

Da gibt es viele! Egal ob es die Rettung einer Person ist oder eine Tour mit den Kameraden, es gibt eine Menge Gründe, die das Leben als Bergretter besonders machen. Aber: Nicht jeder Rettungseinsatz ist von Erfolg gekrönt.

9) Du bist auch Unterstützer des „Sportfex-Mountain-Teams“, einer Gruppe von jungen Skibergsteiger/-innen. Was ist deine Rolle dabei?

Wir unterstützen gerne Sportler, vor allem natürlich junge und motivierte Athleten, die unsere Leidenschaft zum Sport teilen. So ist auch das Sportfex-Mountain-Team entstanden.

10) Gibt es etwas, dass du erfahrenen Alpinisten gerne mitgeben würdest?

Egal ob Anfänger oder erfahrener Alpinist, die Gefahren in den Bergen machen da keinen Unterschied. Mit einer guten Tourenplanung, der richtigen Ausrüstung und offenen Sinnen während der Tour kann man viele Risiken minimieren und Unfälle vorbeugen.

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