Repair & Care Hacks: lang lebe die Sportausstattung!

Einfache Tipps & Tricks von den Profis von ORTOVOX, mit denen du die Lebensdauer deiner Sport-Ausstattung verlängern kannst
Wandern zu zweit | © Stefan Leitner

Übersicht

Veröffentlicht am 01.10.2023, Lesedauer: 5 Minuten

Sie ist mit im Gelände unterwegs, schützt bei jeder Witterung und ist die Gefährtin bei sportlichen Abenteuern: die Tourenausstattung. Ob Backpack, Merinoshirt, Isolationsjacke oder Hardshell – ohne sie geht es nicht mehr. Damit die Lieblingsteile möglichst lange zuverlässig ihren Dienst verrichten, müssen sie richtig behandelt und gepflegt werden. Denn nicht nur die Qualität der Produkte entscheidet über die Lebensdauer, sondern auch ein guter Umgang mit ihnen. Dazu gehören das Auslüften nach der Tour, das richtige Waschen und das Flicken von Löchern.

Nachhaltig ist, was länger genützt wird

Vorneweg: Wie lange die Ausstattung lebt, liegt an der Person, die sie nutzt. Bei einer guten Pflege halten die Produkte problemlos länger als die durchschnittliche Nutzungsdauer. Und das ist gut für die Umwelt: Schon nach drei zusätzlichen Monaten werden 10 % des CO2-, Müll- und Wasserfußabdrucks eingespart. Eine gute Pflege ist dabei nicht schwer, lebensverlängernde Maßnahmen können selbst durchgeführt werden.

Weil jenes Produkt am nachhaltigsten ist, das wir bereits besitzen, zahlt es sich aus, sich ein paar Care & Repair Hacks anzueignen. Wie es geht, zeigen Paul und Benny von der Taufkirchner Brand ORTOVOX, die sich im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie auch der Langlebigkeit von Sportswear verschrieben hat. Das sind ihre Tipps:

Sieben schnelle Alpintouren-Repair-Hacks

1. Rucksäcke richtig waschen

Wenn du dich nicht daran erinnern kannst, wann du deinen Backpack zum letzten Mal gewaschen hast, bist du in guter Gesellschaft. So kannst du ihn von Gerüchen und Flecken befreien:

  1. Rucksack ausschütteln
  2. Innenleben mit Staubsauger aussaugen
  3. „Back system” und wenn möglich Hip Belt entfernen
  4. Rucksack mit Brausekopf waschen
  5. Flecken mit flüssiger Gallseife und einer Bürste behandeln
  6. Rucksack einweichen (lauwarmes Wasser)
  7. mit einer Zahnbürste den Reißverschluss reinigen
  8. ein letztes Mal abspülen, verkehrt aufhängen und trocknen lassen

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Pärchen beim Wandern mit Rucksack | © Stefan Leitner

 

2. Merinowolle richtig pflegen

Merino-Sportbekleidung absorbiert Feuchtigkeit, hält warm und trocken, wenn es kalt ist und wärmt, wenn es kühl ist. So wird das Supermaterial richtig gepflegt:

  1. nach dem Tragen gut ausschütteln und lüften
  2. nach 3 bis 4 Tagen aktiver sportlicher Nutzung waschen
  3. Pflegehinweise auf dem Care-Label beachten (Vorder- & Rückseite)
  4. Vor dem Waschen Flecken mit flüssiger Gallseife & Küchenschwamm behandeln, 20 Minuten einweichen und erst dann in der Waschmaschine waschen.
  5. Tipps fürs Waschen: alle Reißverschlüsse schließen, auf links drehen, evtl. Waschbeutel benützen, Waschprogramm mit wenigen Umdrehungen wählen, flüssiges Waschmittel verwenden, aber keinen Weichspüler, idealerweise mit wenig Umdrehungen oder gar nicht schleudern
  6. Tipps fürs Trocknen: Wolle nicht in den Wäschetrockner geben, da die Wäsche unter der mechanischen Belastung und der Temperatur leidet. Besser nasse Wäsche in ein Handtuch einrollen und dann ausdrücken, danach aufhängen/auflegen, direkte Sonneneinstrahlung vermeiden.

3. Motten wirksam zu Leibe rücken

Nicht nur Sportler lieben Merinowolle, Motten tun es auch – wie alle Naturfasern. So wird man Motten los:

  1. Schrank ausräumen
  2. sämtliche Kleidungsstücke waschen
  3. Wäsche in die Sonne hängen
  4. Schrank saugen und wischen
  5. Lavendel oder Zedernholz in den Schrank geben

4. Loch im Merinoshirt

Mit ein paar Handgriffen verschwinden unschöne Löcher aus dem Merinoshirt. Alles, was man dazu braucht, sind eine dünne Nadel und ein passender Faden. So geht es Step-by-Step:

  1. Shirt auf links drehen
  2. Am oberen Rand des Loches 5 bis 10 mm vom Loch entfernt mit der Nadel einstechen und im Zick-Zack-Stich locker über das Loch nähen
  3. unten angekommen Faden zurückziehen, festziehen und Faden verknoten

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Wandern im Steingebirge | © Stefan Leitner

 

5. Loch im Hardshell

Löcher im Hardshell können mit einem Repair-Patch von innen verklebt werden. Diese sind in jedem Outdoorladen erhältlich. Wer nicht selbst Hand anlegen möchte, übergibt der Service-Abteilung seines Vertrauens den Fall. DIY-Anleitung:

  1. Repair-Patch auf passende Größe zuschneiden
  2. Ecken abrunden, damit sie weniger Angriffsfläche bieten
  3. Stelle um Loch reinigen, entfetten (z. B. mit einem Desinfektionstuch)
  4. Repair-Patch aufkleben, andrücken und trocknen lassen

Die meisten Kleber sind wärmeaktivierend. Damit der Repair-Patch auch wirklich hält, empfiehlt es sich, Wärme durch Reibung zu erzeugen oder alternativ das Kleidungsstück 30 Minuten in die Sonne zu legen.

 

6. Loch in der Isolationsjacke 

Das Loch kann entweder von außen mit einem Patch überklebt werden oder mit einem aufgenähten Flicken überdeckt werden.

  1. ausgetretenes Isolationsmaterial vorsichtig mit einer Nadel in die Jacke zurückschieben
  2. Loch mit Repair-Patch überkleben, andrücken und trocknen lassen
  3. Alternative: Flicken über das Loch nähen

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7. Schnelle Repair-Hacks auf der Bergtour

Findige Sportler haben neben dem Erste-Hilfe-Set immer auch ein paar Utensilien dabei, um beschädigtes Equipment vor Ort zu reparieren. Bewährt haben sich:

  1. Schere und Leukoplast aus dem Erste-Hilfe-Set. Mit diesem können kleine Löcher abgedeckt werden.
  2. 2 bis 3 Kabelbinder. Diese lassen sich universell einsetzen, beispielsweise, wenn ein Gurtband reißt oder um Felle am Ski zu befestigen, wenn der Kleber nachlässt.
  3. alkoholisches Desinfektionstuch zum Entfetten der Lochstelle, ehe es mit einem Tape geklebt wird
  4. Gaffer-Tape. Um die Skistöcke gewickelt, ist es jederzeit griffbereit für provisorische Reparaturen wie das Abdecken von Löchern.
  5. kleines Taschenmesser
  6. Mini-Nähset: 1 x  Nadel und Faden

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