Der Spirit des Trailrunnings

Pärchen beim Trailrunning | © Stefan Leitner

Übersicht

Veröffentlicht am 10.06.2024, Lesedauer: 5 Minuten

Sie springen fernab der Waldautobahnen über Wurzeln, Stock und Stein, laufen in schwindelerregende Höhen und dehnen ihre Grenzen aus: die Trailrunner. Hört man sich in der Community um, erfährt man, was daran so fasziniert: Trailrunning ist Freiheit. Eine Mischung aus Laufen und Outdoor-Abenteuer. Eine kleine Flucht aus der Alltagswelt. Das Entdecken ganz neuer Seiten der heimischen Bergwelt. Und der Beweis, dass mit Ausdauer und Entschlossenheit alles möglich ist.

Trailrunning ist für viele Läufer das Höchste der Gefühle. Die Faszination liegt nicht nur im Laufen selbst. Es geht auch um die Verbindung mit der Natur – und den Herausforderungen, die sie bietet. Der renommierte Trailrunner Kilian Jornet drückt es so aus: "Die Natur ist der größte Spielplatz." Und dieser Spielplatz bietet alles: harte Anstiege, schmale Pfade, Kurven, Wurzeln und Steigungen, die die gesamte Aufmerksamkeit abverlangen. Dazu sensationelle Aussichten und wechselnde Wetterbedingungen zwischen Tal und Berg. Für UK Run Leader Mark Hadaway bedeutet Trailrunning einfach einmal auszubrechen. Und eine Reise in die Leichtigkeit vergangener Zeiten zu unternehmen.

“Es tut gut, den Kopf freizubekommen und das innere Kind herauszulassen. Über Hindernisse springen, im Schlamm zu rutschen, durch Pfützen zu spritzen und über waldgesäumte Wege zu flitzen. Trailrunning ist eine großartige Möglichkeit, die Erwartungen, wie wir uns zu verhalten haben, über Bord zu werfen, die Verantwortung und den Stress von Arbeit und Zuhause hinter uns zu lassen. Für einen Moment sind wir frei!” Mark Hadaway

Pärchen beim Trailrunning in Östrreich | © Stefan Leitner

 

Runners High

Trailrunner und Wissenschaft sind sich einig: Trailrunning tut gut. Studien belegen die positiven Auswirkungen sowohl für die physische als auch für die geistige Gesundheit. Körperlich betrachtet bietet Trailrunning fantastische Trainingseffekte: Es werden mehr Muskeln aktiviert als beim normalen Laufen, die Beweglichkeit, Koordination und das Gleichgewicht werden trainiert. Dazu trägt die Aktivität in der Natur bei, dass Ängste und Stress abgebaut werden. Das geistige Wohlbefinden wird gesteigert. Wer das nicht braucht, durchlebt trotzdem die ganze Bandbreite der Emotionen: von Freude und Euphorie bis hin zu Momenten des Schmerzes. Und das Höchste der Gefühle? Das "Runners High" oder der "Flow-Zustand". Das ist der Moment, in dem alles andere in den Hintergrund tritt und sich das Laufen leicht und berauschend anfühlt.

Trailrunning – eine Lebenseinstellung

Trailrunning ist mehr als nur Sport – es ist eine Lebenseinstellung. Der Weg durch die Wildnis, die Herausforderungen der Berge und die Freiheit, die man dabei spürt, machen den Sport zu einer intensiven Erfahrung. Für Einsteiger mag der Gedanke, sich von der befestigten Straße auf unbefestigte Pfade zu begeben, erst mal einschüchternd wirken. Doch wie alles im Leben beginnt der Weg zum Trailrunning mit kleinen Schritten

Pärchen beim Trailrunning bei Sonnenaufgang | © Stefan Leitner

 

Die Einsteiger: Die ersten Schritte auf dem Trail

Waldwege und leicht hügelige, flowige Trails bieten den idealen Einstieg. Wichtig ist es, langsam zu starten und den Körper an die ungewohnten Bewegungsabläufe zu gewöhnen. Wer von Anfang an systematisch trainieren möchte, dem helfen Puls- bzw. GPS-Uhr dabei, die gesetzten Ziele im Auge zu behalten. Was jedoch geübt werden will, ist das Bergablaufen, das eine besondere Herausforderung beim Trailrunning darstellt. Wir haben ein paar Tipps zusammengestellt:

Bergablaufen meistern

  1. Das Wichtigste beim Bergablaufen ist die Konzentration. Vorausschauendes Laufen vermeidet Stürze, besonders auf Schotter ist Vorsicht geboten, um ein Ausrutschen zu verhindern.
  2. Beim Trailrunning ist der ganze Körper im Einsatz. Vor allem bei kniffligen Bergabpassagen machen sich der Einsatz der Arme und eine ausbalancierte Haltung bezahlt.
  3. Akute Verletzungen resultieren meist aus einem Wegknicken. In anspruchsvollem Gelände sind daher kleine Schritte besser als große.
  4. Entgegen dem natürlichen Impuls sollte man sich nicht zurücklehnen und bremsen, sondern sich mit der Schwerkraft nach vorne den Berg hinunter tragen lassen – das erfordert Übung. 
  5. Das Laufen soll über den Vorfuß erfolgen: Ein Auftritt mit der Ferse bedeutet, dass man bei jedem Schritt sein gesamtes Körpergewicht auffängt, was zu einer erheblichen Belastung der Knie führt. Das Laufen über den Vorfuß verringert hingegen die Bodenkontaktzeit und schont damit die Gelenke.
  6. Um die Bergablauf-Technik zu trainieren, ist es ratsam, Übungen ins allgemeine Training einzubauen, die die Koordination und die Muskelkraft stärken. 
Trailrunning mit Stöcken | © Stefan Leitner

 

Die Umsteiger – von der Straße auf den Trail

Für Umsteiger eröffnet sich eine neue Welt des Laufens. Der weiche, unebene Untergrund stellt andere Anforderungen an die Muskulatur und stärkt die Koordination. Im Gegensatz zum monotonen Asphalttraining bietet das Trailrunning eine abwechslungsreiche Belastung, die die Gesundheit der Gelenke und Muskeln fördert. Lauftechnik-Übungen werden auf natürliche Weise durch die verschiedenen Untergründe trainiert.

Die Aufsteiger 

Für Aufsteiger, die sich in anspruchsvollem Gelände und alpinen Regionen bewegen, sind zusätzliche Fähigkeiten und Vorbereitungen erforderlich. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, eine ausreichende Wasserversorgung und eine angemessene Ausrüstung sind unerlässlich. Zudem müssen Kraft und Ausdauer auch für das anspruchsvolle Bergablaufen ausreichen, da hier die Muskulatur auf eine andere Weise belastet wird. Sportorthopäden helfen Fortgeschrittenen auf dem Weg zum effizienten Trainingsplan.

Wichtige Vorkehrungen, um Verletzungen zu vermeiden

  • Warm-up und Cool-down
  • Mobilitätstraining
  • Optimierung der Lauftechnik mittels Technikcoaching
  • Pausen zwischen den Läufen vermeiden Überlastungsverletzungen
  • Crosstraining

Das richtige Equipment für Trailrunner

Eine gute Ausrüstung ist beim Trailrunning entscheidend. Mit speziellen Trailrunningschuhen, atmungsaktiver Kleidung und einer leichten Trinkweste ist man bestens gerüstet, um sich neuen Abenteuern zu stellen. Das wichtigste Fundament ist das Schuhwerk.

La Sportiva: Ultra Trail Schuh Prodigio

Bei den Laufschuhen präsentiert La Sportiva mit dem Prodigio ein beachtliches neues Produkt für Ultra-Trail-Läufer. Der Schuh, der ein Höchstmaß an Komfort, Stabilität und Grip bietet, unterstützt Trailrunner dabei, neue Höhen zu erreichen. Die herausragende Dämpfung und Energierückgabe machen den innovativen Trailrunningschuh speziell für ultralange Distanzen interessant. Die große Zehenbox und das atmungsaktive Obermaterial bieten Komfort auch nach vielen Stunden auf dem Trail, während das Wrapping-System und die optimale Ergonomie der Ferse Stabilität und Schutz gewährleisten.

Ultra Trail Schuh Prodigio | © La Sportiva

La Sportiva: Ultra Trail Schuh Prodigio

  • Typ: Trail
  • Benutzertyp: Für lange und ultra-lange Distanzen
  • Gewicht: 270 g
  • Sprengung: 6 mm
  • Obermaterial & Sohle: atmungsaktives leichtes Mesh & FriXion® RED Sohle

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Trailrunningschuh Genesis von Salomon

Der langlebige Genesis von Salomon ist ein weiterer empfehlenswerter Berglaufschuh, der hohen Komfort und Unterstützung bietet. Der Schuh wurde für eine hohe Beanspruchung und höchste Präzision in schwierigem Gelände konzipiert. Mit diesem Trailrunningschuh ist kein Anstieg zu steil und kein Abstieg zu heikel. Das auf dynamische Unterstützung ausgerichtete Chassis und der zuverlässige Grip vermitteln die nötige Sicherheit auf anspruchsvollen Trails.

Trailrunningschuh Genesis von Salomon | © Salomon

Trailrunningschuh Genesis von Salomon

  • Typ: Trail
  • Benutzertyp: 2-3 Läufe pro Woche
  • Untergrund: Steinig
  • Gewicht (m/w): 269 g / 242 g
  • Sprengung: 8 mm
  • Obermaterial & Sohle: Textil Obermaterial & All Terrain Contagrip®

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